U C K E R : : O P E R
Carmen fokussiert

Mit einem musikalischen Meisterwerk geht die Uckeroper in diesem Jahr auf Reisen.
Erstmals verlässt das Team um Regisseur Holger Müller-Brandes den Norden Brandenburgs
und gastiert mit der weltberühmten Oper „Carmen“ nicht nur an verschiedenen Spielstätten
Deutschlands, sondern auch in Polen. Im Stettiner Dom Kultury Krzemień haben die Opern-
Macher eine neue Aufführungsstätte gefunden. Die polnische Seite war sofort bereit, das
grenzübergreifende Projekt zu unterstützen.
Für die Oper „auf Wanderschaft“ ist eigens ein neues Format gestaltet worden. Unter dem
Titel „Uckeroper fokussiert“ steht zwar wieder wie bereits in den Vorjahren große Oper im
Mittelpunkt, aber gespielt in einer komprimierten Fassung und an besonderen Orten, die
nicht für ein großes Orchester geeignet sind. Die Handlung auf der Bühne wird auf die
zentralen Protagonisten konzentriert und die musikalische Fassung auf eine kleine Besetzung
zugespitzt.
Mit „Dein ist das Reich“ und „Judith“ hatte sich die Uckeroper aus einer kühnen Idee heraus
schnell einen Namen in der gesamten Fachwelt und beim heimischen Publikum gemacht.
Hier wurden die Angermünder Klosterkirche und die beiden Marienkirchen in Angermünde
und Prenzlau jeweils zur beeindruckenden und für diese musikalischen Fassungen
ungewöhnlichen Bühne. Nun startet die Premiere von „Carmen“ erstmals im Freien – und
zwar im Juli im Friedgarten des Prenzlauer Dominikanerklosters. Anschließend führt die Tour
über die Stephanskirche Gartz und die Angermünder Mehrzweckhalle bis nach Stettin und
weiter zu den Uckermärkischen Bühnen Schwedt und zum Multikulturellen Centrum
Templin. Es ist also keine Konkurrenz zu den großen Häusern. Stattdessen beweisen die
Veranstalter, dass mitten im Brandenburger Land hochkarätig besetzte Opern in neuer
Fassung ein begeistertes Publikum finden.
Finanziell unterstützt wird die Uckeroper vom Landkreis, von der Stadt Angermünde und
vom Land Brandenburg. Schirmherrin ist Landtagspräsidentin und Musikwissenschaftlerin
Prof. Dr. Ulrike Liedtke. Neben weiteren Partnern und Unterstützern, die sich von dem
besonderen Musikformat außerhalb großer Metropolen begeistern lassen, lebt die Oper
auch von einem unglaublichen ehrenamtlichen Engagement. Helfer aus der Region
übernehmen Ticketverkauf, Werbung, Betreuung von Künstlern und stellen Wohnraum zur
Verfügung.
Schon seit Monaten laufen die Vorbereitungen für die neue Reihe. Die Uckeroper präsentiert
das faszinierende Meisterwerk „Carmen“ mit spannungsvoller Dramatik nach Georges Bizet
und Prosper Mérimée. Zu erleben ist die leidenschaftliche Dreiecksgeschichte zwischen
Carmen, dem Soldaten Don José und Escamillo, dem Stierkämpfer. In neuer Textfassung und
musikalischem Arrangement erklingen die bekannten Melodien, begleitet von zwei Gitarren
und Violine. Auf diese Weise werden die Wurzeln der Komposition in der spanischen Folklore
lebendig.
Nach einer öffentlichen Ausschreibung und einem anschließenden Vorsingen stehen die
Solisten nun fest: Carmen singt Alexandra Rodrick (Mezzo). Don José übernimmt Guillermo
Valdes (Tenor). Und Escamillo wird von Predrag Stojanovic (Bariton) dargestellt. „Wir haben
eine hochkarätige Besetzung gefunden – alles hervorragende Opernsänger, die sämtliche
Partien bereits gesungen haben“, so Regisseur Holger Müller-Brandes. Hinzu kommen drei
Instrumentalisten, davon zwei Gitarren.
Der Text der Uckeroper-Fassung stammt aus der Feder von Can Fischer. Für Bühnenbild und
Kostüme sind Holger Müller-Brandes und Beate Schwigon verantwortlich.
„Mit dieser Form der Förderung, Aufführung und Umsetzung haben wir ein Format
geschaffen, welches keine andere vergleichbare Stadt und kein anderer vergleichbarer
Landkreis in Brandenburg haben“, so Holger Müller-Brandes.