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Nationalpark Unteres Odertal

Der Nationalpark Unteres Odertal ist Brandenburgs einziger Nationalpark und der einzige in Deutschland, der eine Flussaue schützt. Intakte Flussauen mit ihrer Dynamik zwischen Überflutung und Trockenfall, ihren vielfältigen und sich ständig verändernden Strukturen – Überschwemmungsflächen, Auwäldern, Altarmen, Sandbänken und Feuchtgebieten – gehören zu den artenreichsten und gleichzeitig am meisten gefährdeten Lebensräumen Europas. Gemeinsam mit zwei benachbarten polnischen Landschaftsschutzparks bildet der Nationalpark Unteres Odertal eine grenzüberschreitende naturräumliche Einheit, in deren Mitte die Oder fließt.


Das Untere Odertal ist ein Paradies für Wasservögel als Brut-, Rast- und Überwinterungsplatz. Der weltweit vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig hat im Unteren Odertal sein größtes Vorkommen. Im Frühjahr lärmen Vogelschwärme in der überfluteten Aue. Kiebitz, Brachvögel und Kampfläufer rasten in den feuchten Wiesen.


Wenn im Sommer das Wasser aus den Flutungspoldern abgelaufen ist, können Wanderer auf kleinen Rundwegen durch die Niederung streifen. Dabei können sie die Blütenpracht der Sumpf- und Wasserpflanzen in den Altarmen bewundern.


Im Herbst werden die Nasspolder geöffnet, die Aue filtert das ein- und im Frühjahr wieder ablaufende Wasser, hält es zurück und hilft so, unkontrollierte Überschwemmungen zu verhindern. Oft legt sich dichter Nebel über die herbstliche Niederung. Das ist auch die Zeit der großen Vogelschwärme. Über 100.000 Enten, Gänse und Schwäne und bis zu 15.000 Kraniche rasten im Herbst in der Flussaue auf dem Weg nach Süden.


Der Winter bietet mit dem leisen Eisgang auf der Oder, den mit Reif bedeckten Weiden und den eigentümlichen, winterlichen Lichtverhältnissen eine ganz besondere Atmosphäre im unteren Odertal.


Der Nationalpark ist auf seiner ganzen Länge von über 50 Kilometern zwischen Hohensaaten im Süden und Stettin (Szczecin) im Norden erlebbar, am besten zu Fuß, per Rad oder beim Skaten über die befestigten Wege auf den Deichen. Besucher können den Nationalpark gut mit Bahn und Rad erreichen. Zwischen Hohensaaten und Mescherin steht Radfahrern und Skatern der Oder-Neiße-Radweg zur Verfügung. Die asphaltierte Strecke verläuft meist auf der Deichkrone und bietet laufend wechselnde, attraktive Panoramen.


Das Nationalparkzentrum in Criewen mit Besucherzentrum und Nationalparkladen im NATURA2000-Haus gehört zu den herausragenden touristischen Zielen in den Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs. In der Ausstellung lässt sich eine Zeitreise durch 10.000 Jahre Landschafts- und Besiedlungsgeschichte des Unteren Odertals unternehmen, im Oder-Aquarium 15.000 Liter Wasser nach Steinbeißer, Stichling und Bitterling absuchen oder den Nationalpark in einer Multimedia-Schau mit mehr als 500 Bildern betrachten. Vom Nationalparkzentrum aus starten an fast allen Wochenenden im Jahr Führungen und Exkursionen in den Nationalpark. Zusätzlich sind Erlebniswanderungen mit Mitarbeitern der Naturwacht und Natur- und Landschaftsführern möglich.


Ein Erlebnis für sich ist der wunderschöne Lennésche Schlosspark in Criewen; mit Schloss, der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche, alten Bäumen, Wiesen, dem Ufer der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße und dem benachbarten ökologischen Schau- und Lehrgarten mit alten, heimischen Kultur- und Wildpflanzen in der ehemaligen Arnimschen Schlossgärtnerei.


In Stolpe ist einer der stärksten Bergfriede Deutschlands zu bestaunen: der von den Askaniern errichtete, 17 Meter im Durchmesser messende, etwa 18 Meter hohe und mit 5 bis 6 Meter dicken Mauern versehene Stolper Turm. In Vierraden können Besucher das Tabakmuseum besichtigen und bei Gartz und Schwedt stehen Beobachtungstürme zum Erforschen der Vogelwelt zur Verfügung.

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